Konzentriert, aber glanzlos: Barca bereit für Bayern

FC Barcelona – SSC Neapel 3:1 (3:1), Camp Nou Barcelona, Champions League-Achtelfinale, 8.8.2020, DAZN

Der FC Barcelona hat das Champions League-Endturnier in Lissabon erreicht und trifft im Viertelfinale auf den FC Bayern München. Mit 3:1 besiegte der katalanische Traditionsclub den SSC Neapel, das reichte nach dem 1:1 im Hinspiel. Eine Halbzeit überzeugte Barca um Superstar Lionel Messi, in Halbzeit 2 kontrollierten sie dann das Spiel gegen ein bemühtes, aber harmloses Napoli.

In der Liga nur Zweiter hinter dem ewigen Rivalen Real Madrid, auch im spanischen Pokal vorzeitig draußen – für den FC Barcelona war es eine Saison zum Vergessen. Mitte Januar hatte Quique Setien den Trainerposten von Ernesto Valverde übernommen, der neue Mann galt „als Verfechter des Tiki Taka, sollte den Blaugrana eine neue Spielidee implementieren, schrieb der kicker.

Das gelang nicht, es war meist mehr brotlose Kunst, was Barca bot. So bleibt  nur die Champions League: „Es geht schlichtweg darum, die Saison zu retten“, meinte DAZN-Kommentator Marco Hagemann.

Gennaro Gattuso, Trainer des SSC Neapel, hatte im Vorfeld eine „forsche“ Gangart angekündigt und sein Team begann auch offensiv. Dries Mertens traf nach zwei Minuten nur den Pfosten, Napoli blieb weiter mutig. Doch das Tor machten die Katalanen mit ihrer ersten Möglichkeit, als Innenverteidiger Clement Lenglet nach eine Ecke von Ivan Rakitic per Kopf traf. Die Italiener protestierten, denn sie hatten ein Foulspiel des Torschützen gesehen. Schiedsrichter Cüneyt Cakir ließ die Szene überprüfen, der Video-Assistent blieb jedoch bei seiner Entscheidung.

Jetzt hatte die Heimmannschaft alles im Griff, die Gäste wirkten geschockt. Messi kam so langsam in Spiellaune, sein 2:0, als er Neapels Abwehr quasi alleine aushebelte, war höchstes Format. Der Argentinier setzte noch einen drauf und traf zum vermeintlichen 3:0, doch diesmal hatte der Video-Assistent ein Handspiel von Messi gesehen. 

Hoffnung durch Insigne

Napoli kam überhaupt nicht ins Spiel. Immer wieder fand ein passsicheres Barca Lücken, das 3:0 per Elfmeter durch Luis Suarez in der 45. Minute war die Vorentscheidung. Wieder waren Messi und der VAR beteiligt, aber das Foul von Kalidou Koulibaly war klar erkennbar.

Schon gab es beim Kolumnisten die Überlegung, sich die zweite Halbzeit zu schenken, doch Lorenzo Insignes Elfmetertreffer in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit versprach wenigstens einen Hauch von Spannung für die zweite Halbzeit.

Napoli kam dann auch sehr engagiert aus der Kabine und spielte mutig nach vorne. Gattuso hatte den ehemaligen Leipziger Diego Demme auf der 6 gegen Stanislav Lobotka getauscht, doch Torchancen gab es nicht. Barca verwaltete den Vorsprung und verzichtete auf eigene Offensive. Das reichte aus, auch weil etwa der bislang so hart kritisierte Antoine Griezmann defensiv effektiv nach hinten arbeitete.

„Napoli ist viel zu ungefährlich“, waren sich DAZN-Experte Sebastian Kneißl und Kommentator Hagemann einig. Wenn der SSC mal durchkam, reagierte Marc-André ter Stegen souverän im Barca-Tor. Mehr als ein Abseitstor des eingewechselten Arkadiusz Milik sprang nicht raus.

Die zweite Halbzeit war weniger unterhaltsam. „Keine Überleistung von Barca, aber sie sind sehr konzentriert“, analysierte Kneißl. Gegen Bayern am nächsten Freitag wird es definitiv schwieriger.   

    

Die Analyse


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