Lukaku bestrafte das tapfere Getafe
Inter Mailand – FC Getafe 2:0 (1:0), Veltins-Arena Gelsenkirchen, Europa League Achtelfinale, 05.08.2020, DAZN
Es war harte Arbeit für den Favoriten. Mit 2:0 besiegte Inter Mailand im Europa League-Achtelfinale den zähen FC Getafe aus Spanien, der einen Handelfmeter verschoss und den Italienern das Leben richtig schwer machte. Am Ende gewann das Team von Antonio Conte auch dank der besseren Individualisten.
Schon irgendwie surreal: Ein Achtelfinale der Europa League im August und dann noch auf neutralem Boden in Gelsenkirchen. Covid-19 hat alles durcheinander gewirbelt und so gibt es jetzt Europa League/Championsleague in Turnierform ohne Zuschauer. Im März sollte das Spiel ursprünglich stattfinden, doch dann kam die große Pandemie und Inter gegen Getafe fiel ins Wasser. Es scheint zudem gefühlt fünf Jahre her, dass Inter Mailand hinter dem FC Barcelona und Borussia Dortmund Platz 3 in der Gruppe der Champions League belegte. Dabei war das alles in dieser Spielzeit.
Das spanische Team aus Madrid begann bissig und energisch und hatte zwei dicke Chancen zur Führung. Getafe verschob gut, machte die Räume dicht und entwickelte auch nach vorne Initiativen. Es dauerte etwas, bis die Truppe von Antonio Conte ins Spiel fand. Es war ein intensives Spiel mit viel Tempo, die Mailänder taten sich schwer im Aufbau. Auch weil etwa Diego Godin in erster Linie ein eisenharter Abwehrspieler ist und Getafe den spielstärksten Innenverteidiger Stefan de Vrij clever kaltstellte.
Die besseren
Individualisten machten dann den Unterschied. Der vielumworbene Lautaro
Martinez hatte die erste gute Chance und dann kam der große Auftritt von Romelu
Lukaku. 30 Minuten blieb der wuchtige belgische Stürmer eher unauffällig, dann
setzte er seinen Körper mustergültig ein und ließ den Getafe-Verteidiger Xabi
Etxeita schlecht aussehen.
Gutes Paar im Inter-Angriff
„Ein Einkauf, der Inter richtig weitergebracht hat“, urteilte DAZN-Experte Christian Bernhard. Für rund 65 Millionen kam Lukaku von Manchester United und war der teuerste Neuzugang in der Geschichte der Blau-Schwarzen. 28 Tore in Serie A, Champions League und Europa League sind eine tolle Bilanz. Und der kräftige Lukaku ergänzt sich gut mit dem quirligen Lautaro Martinez.
Inter hatte jetzt offenbar alles im Griff und begann die zweite Halbzeit dominant. Das Spiel war hart umkämpft, manchmal richtig hektisch. Das einzig Gute an den Geisterspielen ist, dass der Zuschauer die Kommentare der Trainerbänke mitbekommt. Und die sind sehr aktiv.
Scheinbar schien Getafe geschlagen, doch die Spanier, die in La Liga lange auf internationalem Kurs waren und erst nach der Corona-Pause abfielen, haben die Mentalität eines Stehaufmännchens. Das Team von José Bordalas kämpfte zurück und hatte die größte Chance zum Ausgleich in der 75. Minute, als ausgerechnet der eingewechselte Routinier Angel Molina – „Mit dem spanischen Nationalhelden El Cid vergleicht ihn sein Trainer – einen Handelfmeter neben das Tor setzte.
Inter atmete auf und der eingewechselte Christian Eriksen sorgte mit dem 2:0 für die Entscheidung. Wieder patzte ein Innenverteidiger von Getafe in Person von Djena. Die Spanier zeigten weiterhin keine Spur von Resignation, doch ihre Moral wurde nicht belohnt.
Inter Mailand könnte jetzt im Viertelfinale auf Bayer Leverkusen treffen. Die harte Kritik von Trainer Conte an den Inter-Verantwortlichen wird damit abgedämpft.
Eine interessante Geschichte über den FC Getafe
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