Nagelsmann, Olmo und Leipzig besiegten Hoffenheim

TSG 1899 Hoffenheim – RB Leipzig 0:2 (0:2), Pre-Zero Arena Sinsheim, Bundesliga, 12.06.2020, DAZN


Die Rückkehr des Julian Nagelsmann nach Hoffenheim war erfolgreich. Dank zweier Tore von Dani Olmo gewann sein Klub RB Leipzig bei der TSG 1899 Hoffenheim. Es war ein sehr unterhaltsames Spiel bzw. „sehr wild“, wie Nagelsmann nach Abpfiff sagte.



Auch "El Plastico" genannt: Hoffenheim gegen Leipzig. 

Bei den Namen Hoffenheim und RB Leipzig kriegen viele Anhänger von Traditionsclubs immer einen Hals. Denn beide Vereine stehen für alles, was nach ihrer Ansicht den Fußball kaputtmacht. Zwei Klubs ohne Tradition, die nur dank fremder Finanzhilfen – Dietmar Hopp und Dietrich Mateschitz – im Spitzenfußball mitmischen. Darüber kann man diskutieren, im heutigen Kommerzzirkus Fußball schützt hingegen auch Tradition nicht vor Geld scheffeln.
Jedenfalls begann die Partie im leeren Sinsheimer Stadion höchst unterhaltsam. Die Gastgeber, die sich in dieser Woche von ihrem Trainer Alfred Schreuder getrennt hatten, starteten schwungvoll. Nach vier Minuten die erste Chance und nach sechs Minuten hätten die Heimzuschauer – wenn sie denn dagewesen wären – gejubelt. Schiedsrichter Tobias Welz pfiff nach Attacke von Leipzigs Torhüter Peter Gulacsi Hoffenheims Angreifer Munas Dabbur. Doch just als Dabbur zur Tat schritt, griff der Kölner Keller in Form des Video-Referees ein: Dort hatte man ein Handspiel von Christoph Baumgartner gesehen. Die Entscheidung war korrekt.

Es kam noch schlimmer für die TSG:  Auf einmal führte RB durch Dani Olmo, dem Mann aus dem Barcelona-Nachwuchs, der zuletzt in Zagreb kickte und die Station Leipzig als Sprungbrett zu noch größeren Vereinen sieht. In Minute 11 legte Olmo noch einen nach und markierte nach einem starken Spielzug über Angelino und Marcel Sabitzer das 2:0. RB-Manager Markus Krösche lobte dann auch in der Pause die besonderen Qualitäten seines Spielers in der „Box“.   

Doch Hoffenheim wirkte nicht geschockt und hatte seine Chancen. Doch es sollte nichts werden, die TSG vergab auch beste Möglichkeiten. „Irgendwann muss sich Hoffenheim belohnen, sie sind nicht zwei Tore schlechter“, meinte DAZN-Kommentator Uli Hebel kurz vor der Pause. Allerdings hatte Leipzig durch Timo Werner noch die hundertprozentige Chance zum 3:0.

Hoffenheim belohnte sich nicht

Nach der Pause wechselte Hoffenheim mit Robert Skov und Andrej Kramaric zusätzliche Offensivkraft ein, später kam dann auch noch der frühere Dortmunder Jacob Bruun-Larsen. Aber alle Bemühungen brachten keinen Erfolg.

Das Spiel blieb höchst unterhaltsam und es wurde lauter. Dank des leeren Stadions war Julian Nagelsmann permanent zu hören. „Nagelsmann führt die Spieler auf dem Platz“, erklärte DAZN-Experte Sebastian Kneißl. Besonders auffällig: Sein Hinweis auf die „Zweiten Bälle“.

Seine Mannschaft hatte jedoch alles im Griff, in der Schlussphase vergab RB sogar noch beste Möglichkeiten. „Es war ein sehr spannendes Spiel. Wir hatten das Spielglück auf unserer Seite im Gegensatz zu den vergangenen Wochen. Wir sind mit den ersten beiden Chancen in Führung gegangen. Das Spiel war insgesamt sehr wild. Am Ende war es ein verdienter Sieg“, meinte Nagelsmann.

Alexander Rosen, Manager der TSG, war trotz der Niederlage zufrieden: „Wir wollten aggressiv sein, den Gegner hoch anlaufen, Chancen herausspielen, und das hat alles geklappt gegen eine der besten drei Mannschaften Deutschlands. Diese intensive Spielweise soll Maßstab sein für die verbleibenden Saisonspiele.“ Nur die Chancen sollten sie zukünftig besser nutzen.

 

 

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