Aubameyang traf wie in besten BVB-Tagen


FC Arsenal – Manchester City 2:0 (1:0), Wembley-Stadion London, FA-Cup, Halbfinale, 18.07.2020, DAZN

Dicker Dämpfer für Manchester City: Die Millionentruppe von Trainer Pep Guardiola unterlag im Halbfinale des englischen FA Cups mit 0:2 dem FC Arsenal. Zweifacher Torschütze für die Gunners war der ehemalige Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang. Zudem besiegte Arsenal-Trainer Mikel Arteta seinen ehemaligen Chef Guardiola. 

Es gibt nicht viel Trostloses als ein leeres Wembley im Halbfinale des ältesten Pokalwettbewerbs der Welt. In normalen Zeiten wäre dieser Fußballtempel jetzt restlos gefüllt, doch in Corona-Zeiten gelten auch auf der Insel andere Vorgaben. In der TV-Übertragung hatten die Verantwortlichen den Stadion-Ton beigemischt, was die Atmosphäre noch grotesker machte. Das Spiel allerdings war packend.  

City, Champion des Vorjahres in der Premier League, begann sehr dominant gegen Arsenal, aktuell nur Zehnter in der Liga. Gefühlt 90 Prozent Ballbesitz hatten die Skyblues, nach dieser Anfangsphase schien eine Niederlage für das Team aus Nordlondon programmiert zu sein. Der ehemalige Borusse Gündogan, De Bruyne, Mahrez, David Silva, Sterling und Gabriel Jesus – die City-Offensive war gespickt mit großartigen Individualisten. Und diese passten sich den Ball in atemberaubender Geschwindigkeit und Präzision zu.

Doch Arsenal überstand diesen Druck und hatte nach etwa 15 Minuten durch Aubameyang nach präzisem Anspiel von David Luiz die große Chance zur Führung. Vier Minuten später machte es der ehemalige Borusse besser: Nach einem großartigen Spielzug der Gunners markierte „Auba“ technisch sehr anspruchsvoll das 1:0.

Arsenal kompakt und glücklich

City zeigte sich geschockt und bekam bis zur Pause nichts mehr auf die Reihe. „City hat keine Chancen, weil es Arsenal extrem eng macht und das Tempo raus nimmt“, analysierte DAZN-Experte Sebastian Kneißl. Es roch schon zur Pause nach Überraschung. Pep Guardiola wurde immer unruhiger.

Nach der Pause drängte City den Gegner in die eigene Hälfte und vergab einige gute Torchancen. Denn diese starken Individualisten sind manchmal sehr verschwenderisch in der Chancenauswertung. Trotz Dauerdruck schien Arsenal alles im Griff zu haben, die Abwehr um David Luiz und den einstigen deutschen Weltmeister Shkodran Mustafi putzten fast alles weg. Wenn City mal durchdrang, rettete Keeper Emiliano Martinez, der den verletzten Bernd Leno vertrat.

Zudem hatte das Team von Mikel Arteta ja noch Aubameyang. Das 2:0 war ein typisches Tor des Gabuner, eines dass ich in seiner Zeit beim BVB unzählige Male gesehen habe. Schöner Pass in den freien Raum von Tierney und Aubameyang schob locker ein. „Vor dem Tor ist er „clinical“, meinte Experte Kneißl, übersetzt heißt das „eiskalt“. Ich kenne kaum einen Stürmer, der freie Räume so gut nutzt wie Aubameyang – dank seiner Schnelligkeit und Intuition. Seine Zeit beim BVB endete zwar zwar ziemlich peinlich, zudem ist er zu viel "Bling-Bling", aber ein geiler Stürmer ist er allemal.

Es war die Entscheidung, Manchester war geschlagen. Trotz weniger Chancen (Verhältnis 5:10) siegte Arsenal –  nicht mal unverdient. Weil das Team von Arteta sich als gut organisierte kompakte Einheit präsentierte.  

Bekannte Namen fehlten übrigens: Torwart Bernd Leno ist bekanntlich verletzt, Mesut Özil war wiederum nicht im Kader, der ehemalige Borusse Sokratis saß auf der Bank und der einstige Schalker Kolasinac wurde eingewechselt.

Manchester City bleibt jetzt nur noch die Champions League. Immerhin dürfen sie nach der hart kritisierten Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofes CAS dort auch in den nächsten Jahren kicken. 

Die Höhepunkte     



So soll es wieder werden: Die FA-Cup Siege von Arsenal unter Legende Arsene Wenger. Das Finale ist erreicht.

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